Ödemerkrankungen

Ödemerkrankungen gibt es seit Menschen gedenken. In entwickelten Industrieländern, so auch in Deutschland, nehmen diese jedoch stark zu. Inzwischen ist jeder 3. Erwachsene zwischen 20 und 70 Jahren betroffen. Damit verbunden sind oft eine eingeschränkte Lebensqualität und hohe Kosten für das Gesundheitswesen. Die Ursachen sind vielfältig:

  • angeborene und erworbene Defizite
  • altersbedingte Faktoren
  • Kreislauferkrankungen
  • Operationen, Verletzungen
  • Bewegungsmangel
  • Bewegungseinschränkungen
  • Übergewicht
Ein Ödem resultiert immer aus einer Grunderkrankung. Es sind weit über 20 Ursachen bekannt und beschrieben.

Venöse Ödeme - chronisch venöse Insuffizienz (CVI)
Die Beschwerden bei venösen Ödemen reichen von müden, geschwollenen Beinen über Krampfadern und Venenentzündungen bis hin zu schmerzhaften und gefährlichen Geschwüren, den sogenannten „offenen Beinen“. In gesunden Venen wird das verbrauchte (venöse) Blut zurück zum Herzen transportiert. Die sogenannte „Muskel- Venen- Pumpe“ hält bei Menschen, die sich ausreichend bewegen können, den Blutfluss in Gang. Die Venenklappen verhindern einen Rückfluss des Blutes. Venöse Beschwerden entstehen immer dann, wenn das Blut nicht mehr richtig gegen die Schwerkraft „von unten nach oben“ transportiert wird. Bei kranken Venen oder undichten Venenklappen und bei Menschen, deren Beweglichkeit eingeschränkt ist, versagt dieser „Pumpmechanismus“. Das Blut versackt im Gewebe. Die Folge sind schmerzhafte Schwellungen (Ödeme), Entzündungen in den Beinen bzw. auch „offene Beine“.

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Venöse Ödeme in der Schwangerschaft....

Lymphödem
Primäre und sekundäre Lymphödeme sind weit verbreitet. Die Erkrankung ist chronisch und muss täglich behandelt werden. Bei primären Lymphödemen handelt es sich um eine frühe Entwicklungsstörung des Lymphsystems. Sekundäre Lymphödeme sind die Folge einer erworbenen Störung, z.B. Lymphknotenentfernung, Bestrahlung, Verletzungen oder Entzündungen.

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Lipödem
Lipödeme treten fast nur bei Frauen und überwiegend in den Beinen auf. Bei dieser chronischen Erkrankung kommt es zu einer Vermehrung des Unterhautfettgewebes und daraus resultierend zur Ödembildung. Die daran erkrankten Menschen haben meist Schmerzen und eine eingeschränkte Lebensqualität. Ödemerkrankungen sind meist chronisch, das heißt, nicht heilbar. Es bedarf einer lebenslangen täglichen konsequenten, komplexen, physikalischen Entstauungstherapie. Zu dieser gehören als statische Kompression: Strümpfe und Verbände, und als aktive Form:
manuelle Lymphdrainage und apparative intermittierende Kompression.

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Medizinische Kompressionsstrümpfe (MKS)
Medizinische Kompressionsstrümpfe (MKS) sind wirkungsvolle und bewährte Hilfsmittel. Man unterscheidet Flach – bzw. Rundstrickstrümpfe. Die volle Wirksamkeit erreicht man durch aktive Bewegung. Durch sie wird der entstaute Zustand erhalten und die Venen sowie Lymphgefäße werden unterstützt.

Medizinischer Kompressionsverband (MKV)
Kompressionsverbände (MKV) werden insbesondere bei offenen Beinen, Thrombosen und massiven Ödemen eingesetzt. Ebenso wie Kompressionsstrümpfe wirken Sie am besten unter aktiver Bewegung. Die hohe Wirksamkeit wird aber oft durch überalterte Binden und nicht fachgerechtes Wickeln eingeschränkt.

Manuelle Lymphdrainage (MLD)
Manuelle Lymphdrainage (MLD) kommt bei Lymph- und Lipödemen zum Einsatz und ist bei diesen Krankheitsbildern unverzichtbar. Der Lymphtherapeut massiert das ganze Lymphsystem und stimuliert so den Abfluss der Lymphflüssigkeit. Da der Patient in der Regel nur ein bis zweimal wöchentlich Lymphdrainage bekommt, sollte diese wichtige Therapie immer mit andren Therapieformen (MKS oder MKV bzw. AIK/IPK) kombiniert werden.

Apparative intermittierende Kompression (AIK), apparative pneumatische Kompression (IPK)
Apparative intermittierende Kompression (AIK) ist eine schonende und natürliche Behandlungsmethode. In der Universitätsklinik Leipzig wurden schon in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts Luftkissen eingesetzt, die sich rhythmisch füllten und entleerten. Mit dieser Therapie wurden schon zu diesem Zeitpunkt venöse Erkrankungen und „offene Beine“ behandelt. Da durch die eingangs beschriebenen Ursachen zunehmend mehr Menschen von Ödemerkrankungen betroffen sind, nehmen auch Einsatz und Bedeutung der apparativen Kompression zu. Diese Therapie sollte insbesondere bei Menschen mit Bewegungseinschränkungen, Ulcus cruris venosum (offenes Bein), nach aufwendigen Krankenhausbehandlungen, bei Lymph – und Lipödemen in Kombination mit manueller Drainage eingesetzt werden. Darüber hinaus kann die AIK auch bei fortgeschrittener Durchblutungsstörung (pAVK) sowie Empfindlichkeitsstörung der Nerven (Polyneuropathie) zur Therapie von Ödemen angewendet werden. Das Verfahren ist einfach, aber wirkungsvoll: Manschetten werden um die erkrankten Gliedmaßen gelegt und abwechselnd mit Luft befüllt und entleert, Ödeme werden entstaut und die arterielle Durchblutung stimuliert. 

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Was Sie selbst tun können
Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung. Übergewicht begünstigt die Ödembildung. Tragen sie keine beengende Kleidung. Bewegen sie sich regelmäßig, entsprechend Ihren Möglichkeiten. Vermeiden Sie übermäßige Wärmeeinwirkung