Indikationen gemäß der Leitlinie AIK/IPK

Venös bedingte Ödeme | chronisch venöse Insuffizienz (CVI) | Phlebödeme

Durch Varikosis (Krampfadern), Thrombosen (Gefäßverschluss) oder Phlebitiden (Venenentzündungen) kommt es zu einer Schädigung der Venen und Venenklappen. In der Folge kommt es vor allem an Füßen und Unterschenkeln zu einen erhöhten venösen Gefäß - und Kapillarblutdruck und damit zur Ödembildung. Vielfach wird die Erkrankung durch Einschränkungen der Mobilität verstärkt, da die, für den venösen Rückfluss notwendigen Pumpmechanismen (Gelenk - und Muskelpumpen) nicht mehr ausreichend aktiv sind.
Symptome

  • Das Ödem ist tief dellbar
  • bläuliche Verfärbung
  • Krampfadern, Besenreiser
  • Braunverfärbung durch Hämosiderin

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Ulcus cruris venosum
Umgangssprachlich wird das Ulcus cruris auch als „offenes Bein“ bezeichnet. Meistens nässende, schwer abheilende Wunde im Gewebe des distalen Unterschenkelbereiches. Grundsätzliche Ursache ist die mangelnde Durchblutung des betroffenen Gewebes (Makro- und Mikrozirkulation).

Weitere Formen des Ulcus cruris:
  • Ulcus cruris varicosum - im Rahmen einer Varicosis
  • Ulcus cruris arteriosum – als Folge der pAVK
  • Ulcus cruris traumaticum -unfallbedingt
  • Ulcus cruris neoplasticum - carcinombedingt
  • Ulcus cruris infectiosum - Infektion als Hauptursache
  • Ulcus cruris mixtum - pAVK und CVI sind gleichermaßen relevant
Primäres und sekundäres Lymphödem
Vermehrte Ansammlung von Lymphflüssigkeit, vorzugsweise im Gewebe der Beine und Arme. Die Schwellung der Haut bzw. Unterhaut ist dellbar und im Anfangsstadium noch weich. Im weiteren Krankheitsverlauf kommt es u.a. zur Verhärtung des Bindegewebes, zu warzenähnlichen Veränderungen, Lymphzysten, Lymphfisteln, Erysipelen, Stauungsdermatitis, zum „offenen Bein“ sowie zur zunehmenden Mobilitätseinschränkung.

Das primäre Lymphödem entsteht aus einer Fehlanlage des Lymphsystems, bei der es zu einer Verminderung der Lymphtransportkapazität kommt. Das primäre Lymphödem beginnt meist in der Pubertät, der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren.

Beim sekundären Lymphödem ist die Ursache der Lymphtransportstörung erst im Laufe des Lebens entstanden. Ursächlich können u.a. chirurgische Eingriffe, Bestrahlung, Verletzungen, bösartige Erkrankungen, Infektionen, Übergewicht, Pilzerkrankungen sein. Vielfach entwickelt sich eine Störung des Lymphsystems auch aus anderen Erkrankungen, wie z.B. aus einem Phleb - oder Lipödem.

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Lipödem
Hier kommt es zu atypischen und symmetrischen Häufungungen von Fettgewebe seitlich an Hüften, Oberschenkeln, Oberarmen, Unterschenkeln, Unterarmen und im Nacken). Es handelt sich um eine progrediente Erkrankung, in deren Verlauf es auch zur Schädigung der Lymphgefäße kommt. Das Lipödem tritt fast ausschließlich bei Frauen auf, vor allem nach der Pubertät, nach einer Schwangerschaft oder im Klimakterium. Eine genetische Prädisposition wird vermutet, jedoch werden auch hormonelle Veränderungen und Gewichtszunahme als potenzielle Ursachen gehandelt. Die betroffenen Fettzellen sind krankhaft verändert.

Symptome des Lipödems (Lipohyperplasie):
  • symmetrische, schwammige Schwellungen
  • Berührungs- und Druckschmerzhaftigkeit
  • Neigung zur Hämatombildung bereits nach geringen Traumen
  • Haut ist in fortgeschrittenem Stadium häufig kühl und schlecht durchblutet
  • je nach Stadium Orangenhaut, Matratzenhaut oder großflächige Fettlappen
  • aufgrund der Fettlappenstörungen im Gangbild, X-Beine
Vom optischen Erscheinungsbild ist die Lipohypertrophie ähnlich aber es treten keine Beschwerden auf und daraus resultierend besteht kein akuter Behandlungsbedarf. 

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Stauungszustände
  • Stauungszustände infolge von Immobilitäten
  • arthrogenes Stauungssyndrom
  • Paresen und Teilparesen der Extremität
Versteifung einzelner Gelenke, insbesondere des Sprunggelenkes. Veränderungen von Muskeln, Sehnen und Bindegewebe in Beinen und Füßen durch venöse Insuffizienz. Diese verhärten und verkürzen sich, so dass die Beweglichkeit der Gelenke eingeschränkt sein kann.

Eine Gelenkversteifung führt zu einer weiteren Bewegungseinschränkung, was die venöse Stauung noch verschlimmert. Deshalb muss bei der Behandlung der fortgeschrittenen Venenschwäche in den Beinen immer auch ein Auge auf die Gelenke geworfen und ggf. frühzeitig Vorsorge betrieben werden.

Die Parese ist eine leichte, unvollständige Lähmung eines Muskels, einer Muskelgruppe oder einer Extremität.
Posttraumatisch bedingte Ödeme
Schwellungszustände nach Knochenbrüchen, Operationen, Prellungen, Verstauchungen, Verrenkungen und Verbrennungen.  Es kommt zur Schädigung kleiner Lymph- und Blutgefäße.
Sichtbares Zeichen ist das Hämatom (Bluterguss).
Dependency-Syndrom
Durch mangelnde Aktivität der Wadenmuskelpumpe treten Zeichen einer chronischen venösen Insuffizienz (ohne Zeichen von venösen Reflux und Obstruktionen), oft verbunden mit  beidseitigem Lymphödemen  unterschiedlicher Ausprägung auf. Das Dependency-Syndrom, findet man vor allem bei dauerhaft oder zeitweilig immobilisierten Personen.  Immer häufiger zu beobachten ist das Adipositas assoziiertes Dependency-Syndrom. Bedingt durch Übergewicht, oft verbunden mit Arthrose  in Knie- bzw. Hüftgelenken, resultierenden Immobilisation und der damit verbundenen Untätigkeit der Wadenmuskelpumpe, kann eine  chronisch venöse Insuffizienz (CVI) entstehen.
Arterielle Verschlusskrankheit mit Ödem unter strenger Kontrolle
Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)  ist eine Systemerkrankung der Arterien durch fortschreitende Verengung der arteriellen Blutgefäße